Der Vorname

Unter guten Freunden kann man über alles reden. So denkt man gerne, und so denken auch der Literaturprofessor Pierre und seine Frau, die Französischlehrerin Elisabeth. Die guten Freunde sind Claude, Elisabeths Vertrauter und Musiker beim Rundfunkorchester, sowie ihr Bruder Vincent, ein erfolgreicher Immobilienhändler und werdender Vater. Und auch wenn sich die zukünftige Mutter verspätet, verspricht es ein gemütlicher und anregender Abend zu werden. Kann man über alles reden? Als Vincent ihnen eröffnet, welchen Namen er seinem Sohn geben will, bröckelt diese liberale Haltung rapide. Er entfacht eine hitzige Diskussion, bei der die hochgelobte Toleranz schnell vergessen geht und sich nichts geschenkt wird. Als Anna endlich auftaucht, landet sie unverhofft auf sehr dünnem Eis. Zur wirklich grossen Eskalation kommt es allerdings erst, als nicht nur in der Weltgeschichte, sondern auch in der jüngsten Familiengeschichte Brisantes zum Vorschein kommt. Françoise, Mutter von Elisabeth und Vincent, schwebt nicht so sehr über den Dingen, wie es den Anschein macht. Die Erfolgskomödie „Der Vorname“ von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière ist ein amüsantes Kammerspiel in bester französischer Manier. Ein Feuerwerk aus Wortwitz und Situationskomik, das tief blicken lässt.